Die Troparskapelle in Engenberg
Patrozinium: St. Trudpert am 26. April
Namensgeber für die Kapelle auf einem kleinen Hügelvorsprung zwischen Heimenkirch und Engenberg dürfte der iroschottische Missionar St. Trudpert sein, der im 7. Jh. in Alemannen den christlichen Glauben gepredigt und dann im südlichen Schwarzwald eine Einsiedelei gegründet hat. Die ehemalige Abteilkirche des Benediktinerklosters St. Trudpert, zehn Kilometer westlich von Stoffen, birgt in einem Schrein von 1714 die Reliquien dieses Heiligen, dessen Gedenktag am 26. April begangen wird. Aus Trudpert muss sich dann der Name „Tropars“, später auch Rupert entwickelt haben. Das Flurstück, auf dem die Kapelle steht, trägt den Namen „im Tropars“ oder auch „Rupertsanger“. Im Fußboden des Kirchleins fällt in einer viereckigen Vertiefung ein großer Stein auf, mit einem fußähnlichen Eindruck auf der Oberseite. Die damit verbundene Legende erklärt, wie es zum Bau der Kapelle gekommen ist:
„Auf diesem Steine soll ehedem der genannte Heilige gestanden sein, als er den heidnischen Bewohnern der Gegend den christlichen Glauben predigte, und von ihm aus soll der Heilige auch einmal einen schweren Hammer fortgeschleudert haben mit der Bestimmung, wo dieser niederfalle, solle ein Kirchlein gebaut werden. Da fand man den Hammer drei Stunden weit entfernt in Herfatz bei Wangen; in dem Steine aber zeigte sich der Fuß des frommen Glaubensboten deutlich eingedrückt.
An beiden Orten wurden nun Kirchlein errichtet und dem Heiligen geweiht; an die Geschichte mit dem Hammer gemahnt aber heute noch ein Hammer, der auf dem Altarbild der beiden Kapellen abgemalt ist“ (nach Dr. Karl August Reiser, königlicher Reallehrer, München, 1894).
Die 1722 errichtete dürftige Holzkapelle musste 1886 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden und wurde an gleicher Stelle durch einen gemauerten Bau in der jetzigen Größe ersetzt. Die Kapelle befindet sich heute in privatem Besitz.